DAS HOLKAPFERD (Holkahesten) ist der Name eines alten Fabeltieres, das in Urzeiten in Gudhjem hausierte, Es hat seinen Platz an der Felswand an der einen Seite des schmalen Trampelpfades Holkarinne (Holkarenden), der vom Holkatal zum Malkestien führt.
Das Pferd ruht während des Tages. Am Abend aber erhebt es sich und jagt die Kinder nach Hause – „grau wie der Nebel, hässlich, mit langen Hörnern“. Deshalb war es früher auch nicht ratsam, sich nach Sonnenuntergang in das Tal zu begeben.
Vor einigen Jahren versuchte eine Gruppe Urlauber, das Pferd aufzurichten, obwohl es nicht an Warnungen seitens der Einheimischen mangelte. Das Fabeltier trat so heftigt mit den Hinterhufen aus, dass es sich fast erhob, die Hebevorrichtungen flogen zu allen Seiten in die Luft – und das Fabeltier legte sich wieder in seine gewohnte Stellung. Im Jahr darauf starb der Anführer der Urlaubergruppe durch ein Attentat.
Das HOLKAPFERD hielt Einzug in die Kunstwelt, als 1935 der Maler Rich. Mortensen in Gudhjem wohnte und später erzählte:
”Meine Werkstatt war ein Speicherzimmer im Haus direkt am Engang zum Holkatal. Das war damals eine dunkle Schlucht, von der man sagte, dass in ihr ein „Holkehertier“ hausierte. Und das hatte wohl auch seine Richtigkeit. Das Netz, mit dem ich meinen Fang machen wollte, war eine Malerleinwand …“
Seitdem ist das Holkapferd 1957 in einzelnen Werken von Lisbeth Munch-Petersen abgebildet, und seit 2001 leiht es seinen Namen einer Künstlervereinigung, die jedes Jahr im Gudhjem Museum ausstellen – bereits mehrere Male mit dem ‚Pferd auf dem Plakat‘.