Dez 03

Schmetterlingsfeld

Das Schmetterlingsfeld soll Blumen, Bienen und Schmetterlinge zurückbringen

Das grosse, offene Areal vor dem Gudhjem Museum hat eine tolle Lage.

Die Aussicht bis hin zur Svanekebucht und über das Land und die Ostsee ist einzigartig. Das Gelände fällt ausserdem nach Süden hin ab, sodass die Sonne ab dem frühen Frühling bis zum späten Herbst jede Menge Wärme spendet. Daher ist das Gelände wie geschaffen für Kunst und Natur.

In der dänischen Natur sind Blumenreiche Orte zu einer Mangelware geworden. Fast überall wurden Blumenwiesen umgepflügt, gedüngt oder als Weideland ausgewiesen – wo sich früher Blumen, Bienen und Schmetterlinge wohl fühlten. Das hat zu einer Krise für die Tagesschmetterlinge geführt, die extrem selten geworden oder teilweise sogar komplett verschwunden sind.

Acht Arten sind seit 1950 auf Bornholm komplett ausgestorben – der Zweibrütige Würfel-Dickkopffalter, Komma-Dickkopffalter, Senfweissling, Grosser Fuchs, Wegerich-Scheckenfalter, Zwerg-Bläuling, Quendel-Ameisenbläuling und der Grosse Sonnenröschen-Bläuling. Mittlerweile gibt es nur noch 39 verschiedene Tagesschmetterlinge auf Bornholm, wovon drei Arten kurz vorm Aussterben stehen oder sogar ebenfalls bereits ausgestorben sind: Der Mittlere Perlmutterfalter, der Lilagold-Feuerfalter und der Rotklee-Bläuling.

Eile und Handlung ist also geboten, und deshalb kommt hier das Schmetterlingsfeld aufgrund seiner guten Lage ins Spiel. Die Kunst besteht nun darin, das Feld so zu bewirtschaften, dass die wilden Pflanzen und Blumen wieder wachsen können und das Gelände nur so vor Leben summt und es dort vor bunten Schmetterlingen nur so wimmelt.

Das machen wir

Die Methode besteht ganz einfach darin, das Heu auf alte, traditionelle Art zu machen und keinerlei Düngemittel auf das Feld aufzutragen, weil die meisten wilden Pflanzenarten in Dänemark von denjenigen Flächen verschwinden, die entweder Stalldünger oder Kunstdünger zugeführt bekommen.

Der Heuschnitt wird einmal pro Jahr entweder um den 1. Juni oder um den 1. September herum nach einem genau festgelegten Plan vorgenommen, sodass nie mehr als die Hälfte des Feldes auf einmal geschnitten wird. Das geschnittene Heu wird getrocknet und wird danach entfernt. Dadurch werden auch ein Teil der Nährstoffe entfernt, was bedeutet, dass die wichtigsten Blumen nach und nach wieder richtig gute Wachstumsbedingungen erhalten und in grosser Menge wieder kommen. Hierbei handelt es sich um Arten wie Acker-Witwenblume, Vogel-Wicke, Hornklee, Majoran, Echtes Labkraut, Wiesen-Flockenblume, Rundblättrige Glockenblume, Rotklee und Magerwiesen-Margerite.

Zwar dauert die Entwicklung noch ein wenig, um ins Ziel zu kommen. Die ersten Schritte wurden 2021 unternommen und bereits 2022 sollen die ersten Erfolge zu sehen sein.

Welchen Sinn hat das Ganze?

Das ganze Areal soll Treffpunkt von Kunst und Menschen und von Kunst und Natur sein, besonders die blumenreiche und schmetterlingsreiche Natur, die an warme, sonnenreiche und nährstoffarme Gebiete anknüpft – und die einen Naturtyp darstellt, den es auf Bornhoilm nur sehr selten gibt.

Gleichzeitig wird das Schmetterlingsfeld ein Ort, an den man jeden Sommer auf geführte Touren gehen kann. Hierbei erzählen die Führer über die Natur und wie sie sich entwickelt. Und auf längere Sicht soll das Feld auch ein Ort werden, an dem man von den wilden Blumen und Pflanzen abgreifen kann. So kann man selbst einen schmetterlingsfreundlichen Garten oder Wiese anlegen, wenn man möchte.